Große Träume vom Abhauen haben wir alle. Hin und Her gerissen zwischen Heimweh und Fernsucht. Abzuhauen ist oft kein leichter Schritt, was passiert, findet man Freunde, werde ich mich einfinden? Das Studium ist zum Ausprobieren super, und auch an der AKS haben wir solche Ausreißer liebevoll aufgenommen und ein kleines Zuhause gegeben.

Ridhima
Der Umzug in ein völlig anderes Land ist größte Veränderung, die mir bisher passiert ist. Nachdem ich ein Jahr in Weimar (die als studentenfreundliche Stadt gilt) lebte und dann nach Schneeberg zog (die kleinste Stadt, die ich je in meinem Leben gesehen hatte), war das ein Schock für mich. Meine Heimatstadt in Indien hat ein paar mehr Einwohner. Ich entschied mich für ein Studium an der Angewandten Kunst Schneeberg, nachdem ich von vielen Menschen in Weimar über die Art des Studiums erfahren hatte, die hier angeboten wird. Die Kombination von Kunst und Design ist moderat ausgewogen. Die Studenten erhalten ihre eigenen Räume zum Arbeiten und die Freiheit, die Werkstätten und Ateliers zu jeder Tageszeit zu nutzen. Anfangs war es sehr schwierig, sich in einer Stadt wie Schneeberg mit so weniger Einwohnern und fast ohne internationale Studierende zurecht zu kommen. Es war nicht leicht, mit den Kommilitonen und den Professoren zu kommunizieren, weil mein Deutsch nicht so gut war. Nicht nur die Sprache, sondern auch die Kultur, die Stadt, die Menschen, alles war für mich sehr neu.Ich bin froh, dass die Mitstudenten und Professoren sehr geduldig waren und mir Zeit und Raum gaben, um mich an der Universität niederzulassen. Am Ende des zweiten Semesters hatte sich mein Deutsch so sehr verbessert und ich wurde mit Zuversicht gestärkt. Ich hatte Freunde gefunden und war jetzt ein Teil der Kultur, der Gespräche und jeglicher Aktivitäten.
Ich bin jetzt im vierten Semester, zur Hälfte des Bachelorstudiums, und ich hatte zu Beginn nie gedacht, dass ich so weit kommen kann und mich in dieser Umgebung so gut anpassen könnte. Ich habe in den letzten zwei Jahren viel über mich und mein Potenzial gelernt. Diese Selbstentwicklung und Schneeberg werden immer ein großer Teil meines Lebens sein.

Haolin
Das Studium in Schneeberg ist ganz anders als mein vorheriges Studium in China. Es ist eine neue Erfahrung und Herausforderung für mich. Hier wird sich um jeden Studenten gekümmert. Wir konsultieren uns gegenseitig sowie mit den Professoren über unsere Projekte und ich habe immer bekomme immer gute Vorschläge. Das Leben in Schneeberg ist sehr ruhig, dennoch sehr angenehm, da ich in meinem jetzigen Master ausreichend Aufgaben habe. Leider gibt es keine Shoppingmall. Alle sind freundlich und hilfsbereit. Manchmal kochen die Kommilitonen und ich zusammen und wir haben viel Spaß. Natürlich gibt es kulturelle Unterschiede, aber genau das macht es für mich so interessant. Die Kommunikation mit meinen Kommilitonen und den Professoren fällt mir noch schwer, aber ich merke eine stätige Verbesserung. Ich würde immer wieder ins Ausland gehen.
Autorinnen: Ridhima Wadhwa, Haolin Huang / Anne Schädlich
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