
Im Jahr 2019 kommt niemand, wirklich niemand, am Bauhaus vorbei. Die Vorreiter in Architektur, Kunst und Design waren einst oft Schüler des Bauhauses. Vor genau 100 Jahren gründete sich die Schule in Weimar, die seither Geschichte schrieb und immer noch in aller Munde ist. Zum Jubiläum gibt es nicht nur unzählige Exhibitionen, sondern auch einige Exkursionen.
Anfang Mai dieses Jahres zog es uns, die Studierenden des 2. und 6. Semesters sowie Prof. Knoth, Frau Jansen und Herrn Toth in die Klassikerstadt Weimar, um die Spuren der „Bauhäusler“ und deren Vorgänger zu suchen.

Erster Punkt unserer Exkursion war die Bauhaus Universität, die im Gebäude des Architekten Henry van de Velde untergebracht ist. Hier hatten wir die Möglichkeit, uns das alte Direktorenzimmer von Walter Gropius anzusehen und einen Rundgang durch die Gebäude zu machen. So bekamen wir gleich einen Eindruck von der ersten Phase der Bauhaus-Ära.

Da Zeit bis zu unserem Einlass uns Bauhaus-Museum war, gingen wir in den nahegelegenen Ilm-Park, wo wir uns die Ruine des Tempelherrenhauses ansahen. Hier – so sagt man – zeichnete der Meister Johannes Itten mit seinen Studenten. Auch dem Gartenhaus von Goethe, das wenige Meter entfernt steht, statteten wir einen kurzen Besuch ab. Leider war das nahegelegene Haus am Horn noch geschlossen. Weiter ging es – quer durch die Stadt, vorbei an Schloss, Rathaus und der Herder-Kirche – zum neuen Bauhaus-Museum, an dessen Vorplatz noch gearbeitet wurde. Spannende Diskussionen entstanden über den städtebaulichen Kontext des Hauses.

Innen erschien der Bau mit interessanter Raumwirkung. Auf vier Etagen konnten wir uns hier die Werke der damaligen Lehrenden und Studenten im Original ansehen. Neben Gemälden, Skizzen, Möbeln, Textilien und Haushaltsgegenständen waren auch Videos und Fotos aus den 20er-Jahren zu sehen. Jeder konnte in seinem Tempo durch die Ausstellung gehen und anschauen, was ihn persönlich am meisten ansprach. Es war ein besonderes Erlebnis das vorher nur theoretisch Behandelte im Original zu sehen und teilweise sogar „besitzen“ zu können. So erhielten wir nochmals einen intensiveren Eindruck in die Materie.

Voller neuer Ideen für unsere eigenen Projekte im Grundlagenstudium fuhren wir an diesem sonnigen Donnerstag zurück nach Schneeberg.
Autorinnen: Eva Abt und Michelle Rick
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