Supreme, Off-White, Nike, Gucci und Louis Vuitton – man kennt sie, die meisten wollen sie.
In meiner Masterarbeit habe ich mich mit Marken aus der Mode- und Möbelbranche beschäftigt, um herauszufinden, ob bzw. wie diese strategisch voneinander lernen können. Um mich kreativ und freigeistig an das Thema heranzutasten, habe ich in meinem ersten Mastersemester fiktive Markenkooperationen zwischen Mode- und Möbelmarken visualisiert. Der Markenhype ist mittlerweile ein großer, kultureller Bestandteil der jungen Generation, da Marken in ihrer Wahrnehmung für mehr als nur Qualität stehen. Marken sollen Zugehörigkeit bieten und die Möglichkeit, ihre Wertvorstellungen nach außen zu präsentieren. Gerade die Modeindustrie macht sich diesen Drang nach Repräsentation und Individualismus gezielt zu nutzen. Eine besonders beliebte Marketingstrategie sind limitierte Verfügbarkeiten, da sie in ihrer Rarität eine noch größere Differenzierung bieten. Das emotionale Phänomen, das hierbei gezielt bedient wird, nennt sich Fear of Missing Out-Effekt (kurz: FoMO-Effekt). Kooperationen von Marken unterschiedlicher Bereiche, bieten dafür vielfältige Möglichkeiten. Dadurch werden mehrheitlich befristete oder limitierte Sondereditionen geschaffen, die sich hoher Beliebtheit erfreuen. Durchaus entstehen dabei auch ganz ungewöhnliche und ungesehene Produkte, wie z. B. bei Bape x Coca-Cola oder Adidas x Lego.

Kooperation Adidas x Lego

Bei interdisziplinären Markenkooperationen sollen Werteübertragungen stattfinden. Wenn Coca-Cola mit einer jungen Modemarke zusammenarbeitet, sorgt das für einen verjüngenden Imageboost des Getränkeherstellers. In der Möbelbranche wird dieser Trend hingegen noch nicht nennenswert angewandt, dabei könnte gerade hier von einer Verjüngung besonders profitiert werden. Das Interesse sich neu einzurichten, ist bei Menschen unter 60 logischerweise deutlich höher als bei den älteren Generationen. Viele Möbelmarken wenden sich mit ihrem Auftreten jedoch weiterhin nicht der jungen Generation zu. Da sich die meisten Markenbeziehungen bis zum 26. Lebensjahr eines Menschen bilden, ist das in meinen Augen ein strategischer Fehler dieser Unternehmen. IKEA ist eine der Einrichtungsmarken, die sich dieser „Verjüngungskuren“ bereits bedient: die Zusammenarbeit mit Virgil Abloh oder das Facelift in der Designsprache des Videospiels Animal Crossing verbildlichen, dass auch im Möbelbereich interdisziplinär kooperiert werden kann.

Kooperation IKEA x Animal Crossing

Als Gedankenspiel während meines ersten Mastersemesters, habe ich selbst fiktive Markenkooperationen entworfen und diese dann auf Instagram (@fashionxfurniture) hochgeladen. Mit der Absicht, Reaktionen zu erzeugen und abzutasten, ob meine Marken-Hybride positiv registriert werden, habe ich viel gutes Feedback bekommen. Tatsächlich wurden meine Gedankenspiele von einigen Marken wahrgenommen, wie z. B. Thonet, die den Post selbst geliked haben. So auch die Marken BlaStation, Petite Friture, Lignet Rose und Hamcus. Der persönliche Höhepunkt des Projektes war für mich der Post zur Kooperation Supreme x Vitra, da wenige Wochen nach dem Post, ein erstaunlich ähnlicher Stuhl von Supreme angekündigt wurde. Falls mein spekulatives Design, für die reale Umsetzung von Surpreme x Vitra“ tatsächlich ausschlaggebend gewesen sein sollte, hat mein Instagram-Account sein Ziel erreicht.

Fiktive Kooperation Vitra x Surpreme, Design by Simon Rogalla (Slideshow)

Fiktive Kooperation OffWhite x Thonet, Design by Simon Rogalla (Slideshow)

Fiktive Kooperation „Hamcus x Layer x Raeburn“, Design by Simon Rogalla
Fiktive Kooperation „Ikea x Minecraft“, Design by Simon Rogalla

Abschließend möchte ich zwei Links teilen, die mich in meiner Arbeit sehr inspiriert haben:
Modernica ist ein amerikanischer Möbelhersteller, der bereits viele interessante Kooperationen in seinem Portfolio hat.
Mit Hypebeast gibt es eine Seite, um auf dem neusten Stand zu sein, was Kooperationen angeht.

 

Autor: Simon Rogalla
Gepostet in Holz