Kinderspielzeug, Kindermöbel, Kinderbesteck — egal was für Kinder entworfen wird, sieht es nicht fast immer aus wie eine Miniatur der Erwachsenenwelt? Produkte für die Kinderwelt zu entwerfen, ist quasi gestalterisches Leistungsturnen. Wir gestalten im Spagat, da wir zwei Zielgruppen gerecht werden möchten.
Die Kinder sollen selbstverständlich ihren gestalterischen Freiraum erhalten, Erwachsene haben es währenddessen gern, wenn das Spiel doch einen möglichst verständlichen Sinn und Zweck verfolgt. Vielen Erwachsenen ist es durchaus bewusst, dass das kindliche Spiel essenziell für die körperliche und geistige Entwicklung ist und dennoch nehmen es die meisten trotzdem nicht ernst genug. Für Kinder ist das Spiel so wichtig und unumgänglich, wie für uns die Arbeit. Heutzutage gibt es auf der Welt bestimmt ähnlich viele verschiedene Spiele, wie es auch Arbeitsbereiche gibt. Dennoch gibt es große Unterschiede in der Wirkungen, der verschiedenen Spiele und Spielarten. Stellt euch hierfür einfach mal die Bandbreite von „Verstecken spielen“ bis „Rollercoaster Tycoon“ vor. Die Berührungspunkte, die die Natur bietet, sind in der kindlichen Entwicklung von elementarer Wichtigkeit. Sie bietet unmittelbare Resonanz in dem, was das Kind ausprobiert: Ein schwerer Ast tut weh, wenn er auf den Fuß fällt. Ein leichter Stein fliegt sehr weit, allerdings nicht, wenn er zu leicht ist. Den Erwachsenen mögen solche Erkenntnisse als trivial erscheinen, für Kinder und deren Entwicklung sind sie es aber nicht. Der Sandkasten ist ein Spielort, an dem Wasser, Sand, Erde, Luft, Steine, Spielzeug experimentell in einer Art Labor der kindlichen Fantasie zusammenfließen.

Freie Gedanken, freie Skizzen, freies Spiel. (design by Arne Jäkel)

Um als Erwachsener das kindliche Spiel ernst zu nehmen, ist es wichtig, sich auf einer Höhe zu begegnen. Befindet man sich auf der gleichen Höhe, indem man Kinder mit ihren Kindermöbeln in eine Ecke des Gartens platziert? Wollen Kinder nicht heimlich immer das, was Papa oder Mama auch haben? Ein großes Fahrrad, einen großen Stuhl, eine große Zahnbürste …
Ich habe mit meiner Bachelorarbeit die Schnittmenge von Chaos und Ordnung, bzw. von Kindern und Erwachsenen abgetastet.

Wo ist die Schnittstelle von Kindern und Erwachsenen? (design by Arne Jäkel)

Die Spielinsel ist ein Ort der Zusammenkunft für den Privatgarten, an dem sowohl Kinder spielen, als auch Erwachsene sich entspannen können. Im geschlossenen Zustand bietet die Spielinsel neutrale Sitz- und Liegefläche, an der man relaxen, grillen oder auch Blumen umtopfen kann. Beim Öffnen des Gartenmöbels entsteht ein Sandkasten, sowie die Möglichkeit, mit den Abdeckplatten Räume und Landschaften zu erzeugen. Haben die Kinder sich irgendwann über das Sandkastenalter hinaus entwickelt, bleibt auch die Spielinsel nicht auf der Strecke. Ohne große Mühen lässt diese sich in Hochbeete verwandeln, um dem Garten eine weitere Nutzungsmöglichkeit zukommen zu lassen.

Ob mit oder ohne Grill — die Spielinsel ist ein Ort der Zusammenkunft. (design by Arne Jäkel)
Geöffnet sieht die Welt schon ganz anders aus — Spiel frei! (design by Arne Jäkel)
Ein spielerisches Labor der Elemente. (design by Arne Jäkel)
Kinder sind groß — wat nu? (design by Arne Jäkel)

Die Spielinsel ist mit einem Zielpreis von 400 € für das große Modul L (1 x 2 Meter, inkl. vier Abdeckplatten) im mittleren Preissegment verortet. Sämtliche Holzelemente des Möbelsets bestehen aus unbehandelter Fichte/Tanne, die inklusive natürlicher Holzlasur geliefert werden, um den Aufbau und das Streichen als erstes Spielprojekt zu zelebrieren. Für den kleineren Garten gibt es auch ein kleines Modul S (1 x 2 Meter, inkl. zwei Abdeckplatten), das natürlich beliebig mit weiteren Modulen – M oder S – erweitert werden kann. Um ein kundenfreundliches Produkt zu realisieren, habe ich im Design einen simplen Aufbau, sowie eine problemlose Reparatur in Eigenregie berücksichtigt.

Die Spielinsel in ihrem kleinsten Format: 1 x 1 Meter (design by Arne Jäkel)
Gib den Kindern genug Raum, und sie schaffen sich eine Welt. (design by Arne Jäkel)

 

Autor: Arne Jäkel
Gepostet in Holz