Wenn aus der Druckwerkstatt plötzlich die Druck-WG wird,
dann ist die Waschmaschine plötzlich ein Kunstwerk.
Wenn man die verfügbaren Mittel reduziert, wächst daraus ein riesiges Potenzial an Kreativität – die Art von Kreativität die man nämlich braucht, um die voll ausgestattete Druckwerkstatt unserer Hochschule zu vergessen! Nachdem wir uns Anfang Oktober noch allesamt persönlich im Atelier treffen konnten, war kurze Zeit später schon wieder Homeoffice angesagt. Arbeiten am Laptop – Schön und gut! Aber dem Laptop ist es auch egal ob Steckdose am Campus oder Steckdose im Wohnzimmer.
Die 800 Kg-Druckpresse allerdings … naja sagen wir so: Wir mussten Alternativen finden!
Jedenfalls hatten wir im Seminar „Künstlerische Darstellungskonzepte“ des siebten Semesters jede Menge Lust auf das Thema „Druckmaschine“ – und überhaupt kein Bock auf unser eigenes Wohnzimmer!
Was wir aber wussten: Alternativlos heißt nicht aussichtslos! Von Oktober 2020 bis Februar 2021 sind bei uns in allen erdenklichen Formaten und Farben wunderbare Ergebnisse entstanden.
Die eigentliche Kraft des Schaffens liegt eben doch in der Improvisation …
Nachfolgend seht Ihr eine Auswahl an Ergebnissen einiger Studentinnen und Studenten des siebten Semesters:
Stadt.Spuren
menschen hinterlassen spuren.
häuser hinterlassen spuren.
sie türmen sich auf.
höher und höher.
dichter und dichter.
raster und muster vermengen sich.
spuren.
hinterlassen.
eintönig und doch so vielseitig.
Pia Hackner




Druckkäfer invasion
crime case: Druckkäfer invasion
crime: art taking over machines
place of crime: Ritterstraße, Schneeberg
no. of victims: 3
case judgement: art wins
Ridhima Wadhwa



Kunstmaschine
Normalerweise stehen uns Studenten die Druck- und Grafikwerkstatt tagtäglich zur Verfügung.
Aufgrund der immer noch andauernden besonderen Situation mussten wir improvisieren. Papier- und Kunststoffabfall diente als Baumaterial.
Für das Modul „Künstlerische Darstellungskonzepte“ ist eine Maschinerie für den experimentellen und grafischen Umgang mit Tusche getränkten Fäden entstanden.
Zwei Walzenpressen und eine Stockpresse ermöglichten uns eine Vielzahl an „maschinell“ hergestellbaren Druckmotiven – jedes Blatt ein Unikat.
Da der Großteil der Maschine aus bedruckbarem Papier besteht wird diese ebenfalls zum Kunstobjekt.
Franz Peipp
Michael Jasch


Fabrikalltag zu Hause
don’t work – just listen!
Pandemiebedingtes Homestudying war im Wintersemester 2020/2021 angesagt und es hieß somit,
auf verfügbare Hilfsmittel zurückzugreifen: Druckarbeiten mit Plexiglasresten aus vergangenen Semesterarbeiten (Linoldruckfarben auf 180g Papier).
Die Komposition der Arbeiten kletten sich an eine Zimmertüre der WG und steigern dort das Bruttosozialprodukt.
Arne Jäkel


Autor: Arne Jäkel
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