Eine umfangreiche Materialsammlung, eine raumgreifende Installation, elf experimentelle Prototypen und der Aufbau einer internationalen Ausstellung — dafür insgesamt nicht mehr als vier Wochen Zeit … wie soll das gehen?

Innerhalb der Sprintaufgabe zum Semesterauftakt, galt es Ideen auf diese Herausforderung zu finden und parallel mit der Umsetzung zu starten. Mit dem Projekt ergänzen wir, die Studierenden des 7. Semesters Holzgestaltung, die Wanderausstellung MADE IN: Crafts – Design Narratives. Durch Creative Europe kofinanziert, geht es bei MADE IN um neue kollaborative Anwendungen und den Wissensaustausch zwischen traditionellen Handwerker:innen und zeitgenössischen Designer:innen.

Im Rahmen unseres selbstgewählten Themas MADE IN TIME, sammelten dafür handwerklich bzw. in Manufakturen produzierte, gedrechselte Objekte aus Holz. Besonders wurde dabei Wert auf die würdevolle Alterung der Dinge gelegt, welche durch Patina oder deutliche Gebrauchsspuren zum Ausdruck kommt. Jedes einzelne Objekt hat somit seine ganz eigene Geschichte und über genaue Herkunft, Alter und Bestimmung der gedrechselten Elemente, lassen sich vielerlei Vermutungen anstellen. Aus diesen gebrauchten Treppenpfosten, Werkzeuggriffen oder Tisch- und Stuhlbeinen entstand in gemeinsamer Gruppenarbeit eine spannende, rhythmische Rauminstallation bestehend für die MADE IN Ausstellung.

Vernissage der Ausstellung MADE IN. (Foto: Mark Frost)
Eine rythmische Ästhetik mit ausrangierter Ware. (Foto: Mark Frost)

Darüberhinaus entwickelten alle beteiligten Student:innen aus diesem vielfältigen Altholz-Fundus  je ein individuelles, eigenes Objekt bzw. eine Neuinterpretation. Durch Auftrennen/Zerteilen des Bauteils, durch ein Hinzufügen neuer Elemente oder durch eine Kombination mit anderen Materialien entstanden experimentelle Prototypen. Diese, mitunter humorvoll spielerischen, grotesk poetischen, oder auch ästhetisch funktionalen Objekte wurden ebenfalls innerhalb der Eingangs erwähnten Ausstellung präsentiert – MADE IN Time.

Knaufige Gesellen gibt es in jedem Haushalt. (Design: Mira Müller, Foto: Mark Frost)
Griechische Säulen aus erzgebirgischer Drechselware. (Design: Michael Jash, Foto: Mark Frost)
Große Schlachten zwischen ausrangierten erzgebirgischen Drechselteilen. (Design: Christopher Ebert, Foto: Mark Frost)
Pfeffermühlen, die davor ein ganz anderes Leben hatten. (Design: Kristin Kuntze, Foto: Markt Frost)
Dieser Lampenwurm besteht aus zahlreichen historischen Drechselteilen. (Design: Jakob Thiesbrummel, Foto: Mark Frost)
Wenn man Tischbeine umdreht, kann man daraus trinken. (Design: Till J. Baumann, Foto: Mark Frost)
Aus dem Gestell wird das Besteck. (Design: Josua Sobe, Foto: Mark Frost)
In Möbeln verstecken sich kleine Krabbeltiere. (Design: Jan Schützhold, Foto: Mark Frost)

 

Betreuende Professor:innen: Prof. Jacob Strobel, Prof. Dorothea Vent

 

Autor: Josua Sobe
Gepostet in Holz